Semantik/Sai">

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Vagheit, Philosophie: Es gibt Beschreibungen von Gegenständen oder Situationen, die notwendigerweise nicht völlig bestimmt sind. Z.B. ist die Angabe, ob ein gegebener Farbton noch rot oder schon orange ist, nicht immer entscheidbar. Es ist eine Eigenschaft der Sprache, vage Prädikate zur Verfügung zu stellen. Ob Vagheit eine Eigenschaft der Welt ist, ist umstritten. Siehe auch Sorites, Unbestimmtheit, Unterbestimmtheit, Verschärfung, Penumbra.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Richard M. Sainsbury über Vagheit – Lexikon der Argumente

Sai I 43
Def "Semantische Theorie" der Vagheit/Sainsbury: dieser Auffassung zufolge ist Vagheit ein semantisches Phänomen.
Semantik/Sainsbury: eine semantische Eigenschaft wie die, wahr zu sein, verbindet Wörter mit der Welt.
Vagheit wäre dann eine besondere Art und Weise dieser Verbindung, nämlich die, dass nicht feststeht, ob die Wörter zutreffen. (SainsburyVs).
Es ist eine andere Frage, ob diese Eigenschaft mit einer besonderen Beschaffenheit der Welt erklärt werden muss.
Def "Epistemische Theorie" der Vagheit/Wissen/Sainsbury: vor kurzem ist eine neue Auffassung wieder aufgetaucht: Vagheit sei eine besondere Art von Nichtwissen. Die Begriffe selbst sind dagegen präzise. Dieser Theorie zufolge gibt es sogar in Grenzfällen eine Tatsache, freilich eine, die wir nicht wissen können. Es gibt also einen letzten großen Mann in der Reihe, bevor die kleinen Männer anfangen, nur dass wir nicht wissen, welcher es ist.
Sai I 44
Vagheit: Art von Eigenschaft oder Art von Wissen. -(verborgene) Tatsache oder keine Tatsache.
Vagheit/Sainsbury: muss von Relativität und von Mehrdeutigkeit unterschieden werden. Logik-Texte V 44 + (VsRead) ...+... >Sorites
.
Sai I 51ff
Positivismus VsVerifikationismus. Sorites: es gibt scharfe Grenzen, ohne dass wir sie erkennen können müssen.
epistemische Theorie der Vagheit. Tatsache vorhanden, aber nicht wissbar. > Kausaltheorie des Wissens: Wissen darf nicht zufällig zustande gekommen sein. Tolerante Begriffe, kein Wissen. Dennoch ziehen vage Prädikate scharfe Grenzen.
Verschärfungstheorie: "entweder a ist ein Haufen oder kein Haufen". SainsburyVs: ordnet einen intuitiv falschen Satz zu.
V 58/59
Falsche Auffassung von Vagheit: als ob der Gegenstand mit drei Mengen zu assoziieren wäre: positiv, negativ,Penumbra. Das betrifft dann mehr Unvollständigkeit V 62/63 +
VsVerschärungstheorie: sie lässt "Vagheit höherer Ordnung" nicht zu: sie setzt voraus, dass es eine scharfe Grenze zwischen positiver Extension und Penumbra gibt.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Sai I
R.M. Sainsbury
Paradoxien Stuttgart 1993

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